Brustkrebsfrüherkennung

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, die Anzahl der Neuerkrankungen steigt jährlich. Aber, und das ist die gute Nachricht, wird der Brustkrebs frühzeitig entdeckt und behandelt, hat eine betroffene Frau gute Chancen auf Heilung.

Untersuchungen zur Früherkennung bei Brustkrebs

Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter. Jüngere Frauen sind eher selten betroffen, ab dem 40. und besonders ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko. Ab dem 70. Lebensjahr sinkt es hingegen wieder. Wen überrascht es, dass die Einladungen zum Mammografie-Screening daher ab dem fünfzigsten Lebensjahr ins Haus flattern.

  • Mammografie-Screening

    Alle zwei Jahre werden Frauen zwischen 50 bis 69 Jahren zum Mammografie-Screening (Röntgen der Brust) eingeladen. Kosten für die Untersuchung übernehmen die Krankenkassen, eine Teilnahme ist freiwillig. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Im Anschluss erfolgt eine sorgfältige Auswertung durch zwei unabhängige Ärztinnen oder Ärzte. Innerhalb von ca. einer Woche liegen die Ergebnisse vor und werden der Frau per Brief nach Hause zugesandt. Ein auffälliger Befund heißt dabei nicht automatisch, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Daher schließen bei einem solchen Befund weitere Untersuchungen an wie z. B. Ultraschalluntersuchungen oder eine Entnahme von Gewebeproben.

    Natürlich gibt es auch zu der Mammografie kritische Stimmen. Lesen Sie hier ein Interview, in dem sich unsere Chefärztin der Mülheimer Frauenklinik, Dr. Andrea Schmidt, zu den Kritikpunkten äußert: Interview mit Dr. Andrea Schmidt

  • Früherkennung beim Gynäkologen

    Frauen ab 30 haben die Möglichkeit, jährlich zur Früherkennungsuntersuchung zum Gynäkologen zu gehen. Dieser fragt nach Veränderungen oder Beschwerden und tastet die Brüste und die Lymphknoten im umliegenden Bereich bis zu den Achselhöhlen ab.

  • Selbstabtasten: Werden Sie zur Expertin Ihrer eigenen Brust!

    Eine große Verantwortung in der Früherkennung trägt die Frau selbst, nämlich durch das Abtasten der Brust: 90 % der Frauen entdecken den Brustkrebs selbst, aber nur 30 % tasten sich selbst die eigene Brust regelmäßig ab. Um diese Quote positiv zu beeinflussen, zeigen wir interessierten Frauen, wie man mit einfachen Techniken seine Brust selbst abtasten kann. Finden Sie hier aktuelle Informationen und Termine auf den Seiten unseres Brustkrebszentrums MülheimOberhausen www.bzmo.de

    Tipp: Wir kommen mit unseren Abtastkursen auch zu Ihnen

    Kurse zum sicheren Selbstabtasten der Brust führen wir gerne auch außerhalb unserer Krankenhäuser durch. Wir bieten diese kostenlosen Kurse für Firmen, Behörden, Gruppen, Vereine oder Frauentreffs in einer Gruppengröße von zehn bis fünfzehn Frauen. Bitte wenden Sie sich zwecks Terminabsprache an unsere Breast-Care-Nurses am jeweiligen Standort.

5 Schritte für ein sicheres Gefühl

1. Schritt

Stellen Sie sich vor einen großen Spiegel, lassen Sie die Arme erst herabhängen und stemmen Sie dann die Hände in die Hüften. Betrachten Sie Ihre Brüste von allen Seiten. Haben sich Größe und Form der Brüste oder das Aussehen der Haut verändert?

2. Schritt

Heben Sie nun beide Arme hoch und betrachten Sie sich von vorne und von der Seite. Hat sich Ihre Brust verändert? Vergleichen Sie beide Brüste und achten Sie zum Beispiel auf Hautfalten, Hauteinziehungen oder Hautveränderungen.

3. Schritt

Tasten Sie mit den drei mittleren Fingern Ihrer flachen Hand mit kreisenden Bewegungen Ihre Brust ab, die rechte Brust mit der linken Hand und umgekehrt. Teilen Sie dabei Ihre Brust in vier Abschnitte ein. Starten Sie im oberen, äußeren Viertel und bewegen sich dann im Uhrzeigersinn weiter. Wiederholen Sie dieses Abtasten nun auch im Liegen. Fühlen Sie dabei Auffälligkeiten?

4. Schritt

Drücken Sie jede Brustwarze einzeln vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinder. Erkennen Sie Veränderungen? Sollte Flüssigkeit austreten, achten Sie auf die Farbe und die Menge.

5. Schritt

Tasten Sie Ihre Achselhöhle auf die gleiche Weise wie in Schritt 3 auf Veränderungen ab. Wiederholen Sie dies auch im Liegen.

Keine Sorge, beim regelmäßiger Wiederholung werden Sie immer sicherer beim Abtasten Ihrer Brüste.

Ihre Breast Care Nurse am Standort Mülheim

Ihre Breast Care Nurses am Standort Oberhausen

Früherkennung bei erblicher Vorbelastung und Vorliegen einer Genveränderung

Wenn Brustkrebs in Familien gehäuft auftritt, stellt sich die Frage, ob der Brustkrebs erblich verursacht ist. Jedoch konnte bislang nur für 5 bis maximal 10 Prozent aller Fälle eine erbliche oder genetische Ursache bei Brustkrebs festgestellt werden. Und vermutlich nur ca. 0,3 Prozent aller Frauen weisen tatsächlich einen erblichen Gendefekt, eine sogenannte BRCA 1- oder BRCA2-Mutation auf. Mittlerweile wurden weitere Gene identifiziert, die mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko einhergehen können, jedoch noch weiter untersucht werden müssen. ln Familien, in denen gehäuft Brust- und/oder Eierstockkrebs aufgetreten sind, ist es sinnvoll, sich gezielt über familiären Brust- und Eierstockkrebs beraten zu lassen. Wir helfen Ihnen in diesem Fall gerne weiter.

Viele weitere nützliche Informationen rund um das Thema Brustkrebs finden Sie auf den Seiten unseres BrustZentrums MülheimOberhausen, eine Initiative unserer evangelischen Krankenhäuser in Mülheim und Oberhausen.