Darmkrebs

Darmkrebs – das wirkt auf den ersten Blick bedrohlich. Er ist die zweithäufigste Tumorart in Deutschland und die zweithäufigste Todesursache bei Krebserkrankungen. Jährlich erkranken rund 60.400 Menschen neu an Darmkrebs, etwa 24.300 sterben jedes Jahr an den Folgen der Erkrankung. Doch, so seltsam es zunächst klingen mag, es gibt gute Nachrichten.

  • Darmkrebs gehört zu den am besten erforschten Krebsarten beim Menschen.
  • Darmkrebs entwickelt sich langsam, so dass viel Zeit bleibt, zu reagieren.
  • Wird Darmkrebs frühzeitig erkannt, liegen die Heilungschancen bei 90 Prozent. Bei keiner anderen Krebsart gibt es so gute Prognosen.
  • Die Vorsorge-Untersuchungen werden von den Krankenkassen übernommen und sind effektiv.

Was ist Darmkrebs?

Tumore im Dünndarm sind äußerst selten. Die meisten bösartigen Tumore bilden sich im Dickdarm. Bei den Tumoren im Dickdarm unterscheiden Mediziner drei Arten, die sich in verschiedenen Bereichen des Darms befinden.

  • Kolonkarzinom = Dickdarmkrebs
  • Rektumkarzinom = Mastdarmkrebs
  • Kolorektales Karzinom = Dickdarm- und Mastdarmkrebs zusammengefasst

Der Darm ist der Hauptteil des Verdauungssystems und bei einem Menschen durchschnittlich etwa 5,5 bis 7,5 Meter lang. Er ist unterteilt in den 1,20 bis 1,50 Meter langen Dickdarm und den fünf bis sechs Meter langen Dünndarm.  Dieser gliedert sich in drei Abschnitte: Zwölffingerdarm, Leerdarm und Krummdarm.

Der Mastdarm ist Teil des Dickdarms und befindet sich im kleinen Becken zwischen Harnblase und Kreuzbein. Er ist ca. 15 bis 20 Zentimeter lang.

Egal, wo er im Dickdarm auftritt: Darmkrebs beginnt in der Regel mit einer Vorstufe, den sogenannten Polypen. Das sind Schleimhautvorwölbungen, die aus der Darmschleimhaut ins Innere des Darms hineinragen. Diese Polypen sind zu Beginn sehr klein, manchmal nur stecknadelkopfgroß, und gutartig. Sie werden Adenom-Karzinom-Sequenz genannt und entstehen aus aufeinander folgenden Genveränderungen an den Schleimhautzellen. Die Zellen vermehren sich unkontrolliert und bilden Polypen.

Das Krebsrisiko steigt mit Anzahl und Größe der Polypen und bestimmten feingeweblichen Charakteristika. Das passiert nicht von heute auf morgen, sondern dauert Jahre, bisweilen auch Jahrzehnte. Genau hier greift die Vorsorgeuntersuchung, die bei Menschen ab 50 Jahren von den Krankenkassen übernommen wird.

In seltenen Fällen entsteht Darmkrebs auch ohne vorherige Polypenbildung.

Symptome

Darmkrebs wird auch als stille Krankheit bezeichnet, denn zunächst bemerken die Betroffenen keine Symptome oder Beschwerden. Wenn sie dann Symptome feststellen, bedeutet das, dass der Krebs schon weiter fortgeschritten ist – und die Chancen auf eine Heilung sinken.

Zu den ersten und häufigsten Symptomen gehört verstecktes Blut im Stuhl. Dieses Blut ist für das bloße Auge nicht sichtbar, sondern nur mit einem Stuhltest oder einer Darmspiegelung, einer sogenannten Koloskopie, nachweisbar.

Andere Symptome sind häufige Stuhlunregelmäßigkeiten wie Verstopfung (Obstipation) oder Durchfall (Diarrhoe). Ist die Erkrankung fortgeschritten und blutet der Tumor regelmäßig, kann eine Blutarmut (Anämie) auftreten. Auch Schmerzen und Gewichtsverlust sowie ein Leistungsknick können Anzeichen sein.

Diese Symptome sind unspezifisch und können auch andere Ursachen haben. Jedes für sich genommen ist erst einmal nicht besorgniserregend. Das heißt: Allein aufgrund der spür- und erlebbaren Symptome kann Darmkrebs kaum entdeckt werden. Die erste Anlaufstelle zur Abklärung ist die Hausärztin oder der Hausarzt.

Risikofaktoren

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